Die Stadt Leonberg startet im Herbst eine neue Konzertreihe unter dem Titel "Musik der Welt". Shakespeare trifft hier auf Prokofjew ebenso wie französische Chansons auf musikalische Geschichten aus dem Stuttgarter Ballett. Karten gibt es bei Reservix.
© Roman Novitzky
"Musik der Welt" will ein Rahmen sein für vielerlei musikalische Formate, die eines gemeinsam haben: Sie schauen über den Tellerrand hinaus. Mal Konzert, mal musikalische Lesung, wollen die Veranstaltungen vor allem Brücken schlagen – ganz im Sinne der Weltmusik – ohne dabei den unterhaltsamen Anspruch aus den Augen zu verlieren. So finden sich im Programm zum Auftakt der neuen Reihe französische Chansons neben der Musik aus John Crankos Ballettschule ebenso wie klassische Klaviermusik, kombiniert mit Shakespeares "Romeo und Julia".
Den Auftakt machen George Bailey und Susanne Wiedmann am Samstag, 19. Oktober. George Bailey begleitete als Pianist über vierzig Jahre lang das Training und die Proben des Stuttgarter Balletts. Mit seinem Spiel rettete er die Tänzerinnen und Tänzer durch lange, harte Tage. Mit Herz und Hingabe schuf er eine einzigartige Atmosphäre und spielte statt Klassik lieber Jazz. 1972 hatte ihn der legendäre Choreograf John Cranko in seine Band geholt, Bailey wurde zu ihrem Liebling, weltbekannte Choreografen wie John Neumeier und Maurice Béjart wollten nur mit ihm als Pianisten arbeiten. Die ehemalige Primaballerina Marcia Haydée sagt über ihn: „George hat nicht nur Klavier gespielt, er hat uns verstanden. Er hat uns Kraft gegeben.“ Die Kulturjournalistin Susanne Wiedmann erzählt in ihrer Biografie Baileys außergewöhnliche, schillernde Lebensgeschichte. Gemeinsam gestalten sie den Abend mit Lesung, Gespräch und Live-Musik. George Bailey spielt am Klavier aus seinem reichen Repertoire.
Am Freitag, 8. November heißt es: "Mesdames et Messieurs, demandez le programme! Notre visite de Paris va commencer!" Zu Gast ist an diesem Abend das Duo Pariser Flair mit seinem gleichnamigen Programm. Auf das Publikum wartet eine Stadtführung durch Paris – charmant musikalisch – mit großen Klassikern der französischen Chansons und allerhand Wissenswertem über die Stadt an der Seine.
Die französische Opernsängerin und jahrelange Wahlpariserin Marie Giroux und die norddeutsche Pianistin und Akkordeonistin Jenny Schäuffelen sparen dabei keinen Bereich aus: Die Tour entlang der Seine reicht von den Etablissements des Rotlichtviertels Pigalle über exquisite Gaumenfreuden von Ladurée bis hin zu kulturellen Empfehlungen. Auf der Tour wird das Publikum – en passant – zuweilen selbst gefordert.
"Es war die Nachtigall und nicht die Lerche" ist der Titel der dritten und letzten Veranstaltung der neuen Reihe. Gestaltet wird der Konzertabend am Samstag, 16. November, mit Fragmenten aus Shakespeare "Romeo und Julia" von der in Leonberg lebenden Pianistin Kyoko Sawada und der Violonistin und Schauspielerin Beate Saegner. Die Uraufführung des Stücks fand 1938 am Theater in Brünn statt. Das Werk begründete Prokofjews Weltruhm und prägte sein gesamtes Schaffen.
Alle drei Veranstaltungen finden im Theater im Spitalhof statt und beginnen jeweils um 19.30 Uhr. Karten sind erhältlich in der Stadthalle Leonberg sowie bei Reservix in Vorverkaufsstellen und online.