Das Amt für Kultur und Sport zeigt am 3. und 4. Juni, jeweils um 10 Uhr, das Monodrama "Im Herzen tickt eine Bombe". Krieg, Flucht, Familie und Heimat sind die zentralen Themen des Stücks, das sich bewusst an Jugendliche wendet. Entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Graffiti-Künstler SWEETUNO wird die Aufführung zum interdisziplinären Theatererlebnis. Karten gibt es in der Stadthalle und bei Reservix.
"Im Herzen tickt eine Bombe" ist ein Stück für junge Menschen ab 14 Jahren. | © Tobias Metz/Landestheater Tübingen
Die Leonberger Theatertage sind zu Ende. Doch der Spielbetrieb im Theater im Spitalhof geht weiter. Das Junge Theater Leonberg und die Bühne 16 haben jüngst weitere Aufführungen ihrer aktuellen Produktionen gezeigt und die Bühne 16 bringt im Juni noch zwei Mal "Die Hochzeit des Figaro" auf die Bühne in der Leonberger Altstadt (15. und 16. Juni).
Direkt nach den Pfingstferien, am 3. und 4. Juni, jeweils um 10 Uhr, gastiert im Spitalhof das Landestheater Tübingen mit einem Stück für Jugendliche ab 14 Jahren: "Im Herzen tickt eine Bombe", ein Stück des preisgekrönten frankokanadisch-libanesischen Dramatikers Wajdi Mouawad.
In einer stürmischen Winternacht eilt ein junger Mann ins Krankenhaus. Seine Mutter liegt im Sterben. Auf dem Weg spürt der 19-jährige Wahab eine tiefe Wut in sich emporsteigen. Der bevorstehende Abschied von der Mutter weckt Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend, an einen Krieg, der sein Leben bestimmte, an das Geschenk des Schweigens und an die Krankheit seiner Mutter, die sie von ihm entfremdete. Auf den Spuren seiner Vergangenheit wandelnd, findet Wahab am Sterbebett seiner Mutter endlich die Kraft, sich seinen inneren Dämonen zu stellen und begreift, dass nur eine Kinderangst eine andere Kinderangst besiegen kann.
In Zusammenarbeit mit dem Graffiti-Künstler Cédric Pintarelli alias SWEETUNO hat Regisseurin Monika Kosik ein interdisziplinäres Theatererlebnis kreiert, in dem Mouawads Text auf Bildende Kunst trifft und das Echo der Gedanken und Emotionen Wahabs auf einer weißen Leinwand in Farben und Formen widerhallt.
In seinen Stücken verarbeitet Wajdi Mouawad seine eigenen Erfahrungen im libanesischen Bürgerkrieg. Der Autor, Schauspieler und Regisseur wurde 1968 im Libanon geboren und wuchs in Frankreich auf. Als Achtjähriger emigrierte er nach Kanada, weil Frankreich seinen Eltern das Bleiberecht verweigerte. Dort absolvierte er ein Schauspielstudium und gründete seine erste Theatergruppe. 2005 gründete er eine kanadische und eine französische Theatergruppe, mit denen er seine eigenen Stücke entwickelte und inszenierte. Seine Stücke und Romane wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Sie werden in Theatern auf der ganzen Welt produziert und präsentiert.
Karten kosten 5 Euro für Schülerinnen und Schüler und 9 Euro für Erwachsene. Karten sind erhältlich in der Stadthalle Leonberg, bei Reservix und an der Tageskasse (öffnet eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn).