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Historische Leonberger Altstadt © Vilja Staudt
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14.08.2024

Prävention in Notlagen: Großes Interesse an kostenfreien Kursen der Stadt

Die Stadt Leonberg bietet gemeinsam mit dem Ortsverein Leonberg des Deutschen Roten Kreuzes kostenfreie Kurse zur Prävention in Notlagen an. Drei Schulungen fanden im Juli statt. Sie waren innerhalb kürzester Zeit ausgebucht. Aufgrund der hohen Nachfrage wiederholt die Stadt die Aktion im Oktober. 

Philip Württemberger vom Deutschen Roten Kreuz zeigte beim Kurs zur Prävention in Notlagen, was für die Notversorgung zuhause sein sollte.

Philip Württemberger vom Deutschen Roten Kreuz zeigte beim Kurs zur Prävention in Notlagen, was für die Notversorgung zuhause sein sollte.  | © Sebastian Küster

 

Wie bereitet man sich auf eine Notlage vor?

Philip Württemberger hält eine Taschenlampe ins Publikum. „Eigentlich logisch, die einzupacken. Aber viele verlassen sich auf ihr Handy, da sollte man jedoch vorsichtig sein“, sagt der Mann in der Kluft des Deutschen Roten Kreuzes. „Ich habe hier einen Campingkocher und ein Feuerzeug auf meinen Karten stehen. Das würde ich beides einpacken“, sagt eine Frau und wartet auf positive oder negative Resonanz von anderen Teilnehmenden des Kurses.

20 Minuten zuvor: Philip Württemberger begrüßt rund 30 Interessierte im Schulungsraum im ersten Stock der Feuerwache Leonberg. "Wir sind heute hier, um Ihnen näherzubringen, wie Sie sich im Ernstfall verhalten und welche Vorkehrungen Sie unbedingt treffen sollten", sagt Württemberger. Die Schulung wurde vom Referat für Feuerwehr und Bevölkerungsschutz ins Leben gerufen. Philip Württemberger vom DRK hat sich bereit erklärt, den Impulsvortrag mit interaktiven Elementen zu leiten.

Nach seiner Einführung in die 90-minütige Veranstaltung und einem kurzen Überblick erklärte Württemberger den Interessierten, mit welchen Großschadensereignissen und Katastrophen man auch in Leonberg rechnen muss, wie man richtig vorsorgt und welches Verhalten im Ernstfall richtig ist. "Ich predige seit so vielen Jahren: Gehen Sie bei Starkregen oder Hochwasser niemals in den Keller. Und trotzdem sterben immer wieder Menschen, weil sie sich daran entweder nicht halten, oder von dieser goldenen Regel nichts mitbekommen haben. Es lohnt sich also, das zu wiederholen. Schön, dass Sie den Weg auf sich genommen haben und heute hier sind", so Württemberger. 

Ziel: Aufklären und Bevölkerung resilient machen

Ralf Kotte, der Initiator der Veranstaltung und Leiter des Referats für Bevölkerungsschutz bei der Stadt Leonberg, übernahm anschließend das Mikrofon. Kotte erklärte, welche Maßnahmen die Stadt Leonberg trifft, dass neue Sirenen angeschafft werden, wo diese platziert und wo Notfalltreffpunkte in der Stadt im Ereignisfall eingerichtet werden. "An diesen Orten erhalten die Bürger Informationen und können Hilfeersuchen aufgeben. Zudem wird an diesen Stellen Erste Hilfe geleistet. Und trotzdem kann die Verwaltung nicht jeden der 50.000 Einwohnerinnen und Einwohner beherbergen. So ehrlich möchte ich mit Ihnen heute auch sein. Die Kapazitäten sind stark begrenzt. Daher ist es wichtig, dass die Bevölkerung resilient wird, sich informiert. Wir sind auf Ihre Unterstützung angewiesen. Mit diesem Angebot heute gehen Sie hoffentlich mit einem sicheren Gefühl nach Hause und wissen, was zu tun ist", so Kotte. 

Wasserversorgung im Stadtgebiet

Ein Thema, das im Kurs besonders häufig angesprochen wurde, dreht sich um die Wasserversorgung. Denn falls ein Stromausfall eintritt und länger anhält, können etwa die Pumpen nicht mehr arbeiten und das Wasser in die Haushalte befördern. Gerade Häuser in höheren Lagen der Engelbergstadt können dann unter Umständen nicht mehr mit Trinkwasser versorgt werden. Gleiches gilt für das Abwasser. "Umso wichtiger ist es, dass Sie Zuhause immer ausreichend Trinkwasser lagern, damit Sie sich übergangsweise selbst versorgen können", sagt Württemberger vom DRK.

Notversorgung – ein gutes Stichwort. Die Teilnehmenden des Kurses sollten nämlich nicht nur aufmerksam zuhören, sondern auch selbst aktiv werden. Dafür wurden vor Beginn des Kurses jeweils zwei Kärtchen mit unterschiedlichen Begriffen auf den Stühlen im Publikum ausgelegt. Darunter – wie bereits angesprochen – der Campingkocher und das Feuerzeug. Die Teilnehmenden sollten zuordnen, ob sie diese Dinge in ihren Notfallrucksack packen würden – oder eben nicht. Es fielen Begriffe wie Feuerlöscher, Tablets und Notebooks oder auch frische Lebensmittel aus dem Kühlschrank. "Wir haben jetzt alles diskutiert. Am Ende müssen Sie das aber selbst entscheiden. Wir können nur Tipps geben. Fragen Sie sich bitte: Ist das wirklich nützlich in dieser Situation? Oder ist das doch nur Ballast? Im Zweifel: Lassen Sie es zurück", so Württemberger.

Anschließend konnten die Teilnehmenden mit Kotte und Württemberger in den direkten Austausch gehen. Kotte gewährte auch Einblicke in den Stabsraum des Bevölkerungsschutzes, der ebenfalls im ersten Stock der Feuerwehr angesiedelt ist. Hier kommen die wichtigsten Entscheider zusammen, wenn der Ernstfall eintreten sollte – was hoffentlich nie passieren wird. Falls doch: Leonberg und seine Bürgerinnen und Bürger sind vorbereitet. 

Weitere Infos und Kurse

Das Interesse an den Kursen ist groß. Auch Bürgerinnen und Bürger aus den umliegenden Gemeinden und Städten hatten angefragt. Vielen Interessierten musste leider aus Platzgründen abgesagt werden. Deshalb bietet die Stadt Leonberg am Mittwoch, 30. Oktober, nochmals zwei Kurse an. Interessierte können sich bereits heute per Mail an bevoelkerungsschutz@leonberg.de oder telefonisch unter 07152 990-4671 zu den Kursen um 16 und 18 Uhr anmelden.

Weitere Informationen zu den Kursen, eine Liste darüber, welche Dinge tatsächlich im Notfallrucksack landen sollten und welche Gegenstände und Lebensmittel in welcher Stückzahl als Notvorrat Zuhause sein sollten, erhalten Interessierte auf der städtischen Webseite unter www.leonberg.de/bevoelkerungsschutz.



 

 

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