Der Gemeinderat hat sich in seiner jüngsten Sitzung, Dienstag, 18. Juni, mit dem Kommunalen Wärmeplan beschäftigt und für diesen grünes Licht gegeben. Baubürgermeister Klaus Brenner gab Einblicke zum aktuellen Stand und fasste die wesentlichen Erkenntnisse zusammen.
Baubürgermeister Klaus Brenner resümiert am Ende des Tagesordnungspunkts 9 der Sitzung des Gemeinderates: „Wir befinden uns noch auf einer gewaltigen Flughöhe. Aber in den nächsten Schritten können wir dann konkreter werden.“ Was er meint, ist der aktuelle Stand der Kommunalen Wärmeplanung. Mit Beschluss des kommunalen Wärmeplans, welcher von EnergyEffizienz GmbH zusammen mit greenventory GmbH erstellt wurde, ist ein erster wichtiger Meilenstein der kommunalen Wärmeplanung der Stadt Leonberg erreicht. Zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich jedoch noch nicht sagen, in welchen Gebieten der Engelbergstadt welche Technologien zum Einsatz kommen um möglichst klimabewusst und gleichzeitig effizient Häuser und Wohnungen zu wärmen. Denn: Der kommunale Wärmeplan steht noch am Anfang eines komplexen und dynamischen Prozesses, bei dem aktuell noch nicht in die Details gegangen werden kann. Der kommunale Wärmeplan muss zudem alle fünf Jahre fortgeschrieben und aktualisiert werden.
Das Ergebnis der Analyse: Leonberg verbraucht rund 480 Gigawattstunden an Energie im Jahr. Die dominanten Wärmeerzeuger sind derzeit Erdgas und Heizöl, also fossile Energieträger. Das soll sich in Zukunft ändern. Ziel ist es in spätestens 16 Jahren klimaneutral zu sein.
Der Gemeinderat hat nun darüber entschieden, dass im nächsten Schritt Machbarkeitsstudien in Auftrag gegeben werden. Sie sollen untersuchen, in welchen der neun Eignungsgebiete der Ausbau von Wärmenetzen wirklich umsetzbar ist. Dazu werden die ermittelten Eignungsgebiete zunächst priorisiert. „Wir starten mit den Gebieten, die am meisten Aussicht auf Erfolg haben und wo wir schnell und sinnvoll gute Ergebnisse erzielen“, sagt Baubürgermeister Klaus Brenner. Der Gemeinderat gab dafür Gelder in Höhe von 180.000 Euro frei, womit vorerst zwei bis drei Eignungsgebiete auf ihr wirtschaftliches und realisierbares Potenzial geprüft werden können. In den nächsten Jahren sollen dann alle Eignungsgebiete nach und nach jeweils einer Machbarkeitsstudie unterzogen werden.
"Machbarkeitsstudien für eine mögliche Umsetzung von Wärmenetzen und zur Erschließung von verfügbaren, erneuerbaren Energien in den Untersuchungsgebieten 1-9" ist nur eine der fünf prioritären Maßnahmen, die in den nächsten fünf Jahren angegangen werden sollen. Zudem soll es auch eine Informationskampagne zu Wärmepumpen und Photovoltaik in den nächsten Jahren geben, sowie die Realisierung des Windkraft-Potenzials weiter vorangetrieben werden. Außerdem sollen in der Zukunft Kommunale Energieberatungen stattfinden und ein Netzwerktreffen für Unternehmen – Gewerbegebietsmanagement eingeführt werden. In den nächsten Schritten sollen alle relevanten Akteure miteingebunden werden und die Meilensteine sowohl auf der Leonberger Website als auch im Amtsblatt regelmäßig kommuniziert werden.
Mit Aylina Scheidemantel hat die Stadt Leonberg seit Anfang April eine neue Klimaschutzmanagerin. In dieser Rolle wird sie die Umsetzung der städtischen Klimaschutzziele koordinieren und an neuen Projekten zum Thema Klimaschutz und Klimaanpassung für die Engelbergstadt arbeiten. Zu den Hauptaufgaben der neuen Klimaschutzmanagerin gehören neben der kommunalen Wärmeplanung, der European Energy Award, die klimaneutrale Kommunalverwaltung, sowie die Öffentlichkeitsarbeit. Vorgesehene Projekte sind zudem die Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzepts und ein Hitzeschutzaktionsplan für die Stadt Leonberg.