Angesichts der aktuellen und möglicherweise auch der zukünftigen politischen Ereignisse kommt dem Thema der Versorgungssicherheit immer mehr Aufmerksamkeit zu. Sowohl die Stromversorgung als auch die Wärmeversorgung werden noch immer durch fossile Energieträger bestimmt, die wir zu großen Teilen aus dem Ausland exportieren. Das schafft Abhängigkeiten, die uns im Rahmen des Ukraine-Krieges schmerzlich vor Augen geführt werden.
Unter anderem deshalb plant der Bund und auch das Land Baden-Württemberg, klimaneutral zu werden. Die Stadt Leonberg fühlt sich diesen Zielen ebenfalls verpflichtet. Damit die Stadt dieses Ziel erreicht, wird bei der Energiewende in Leonberg insbesondere die Wärmeversorgung von Gebäuden neu gedacht: Weg von fossilen Brennstoffen, hin zu erneuerbaren Energien.
Der kommunale Wärmeplan ist hierfür ein geeignetes Werkzeug, um die Wärmeversorgung innerhalb einer nachhaltigen Stadtentwicklung neu zu gestalten. Jede Kommune muss dabei ihren eigenen Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung und die jeweilige Situation vor Ort bestmöglich berücksichtigen. Ein solcher Plan ist immer in Prozesse eingebettet: Er dient als strategische Grundlage, um konkrete Entwicklungswege zu finden und die Kommune in puncto Wärmewende zukunftsfähig zu machen. Die kommunale Wärmeplanung hat zum Ziel, Strategien für eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu entwickeln und umzusetzen.
Das Fachforum Klima & Energie widmete sich der Frage, wie die Stadt Leonberg für die aktuellen und die zukünftigen Herausforderungen gewappnet wird, so dass eine Strom- und Wärmewende erreicht und die jährlichen Treibhausgasemissionen deutlich gesenkt werden können.
Die Ergebnisse des Fachforums fließen in eine Fachstrategie ein, die zusammen mit den Fachstrategien der anderen Handlungsfelder zu einer übergeordneten Innenstadtstrategie gebündelt und anschließend mit dem Gemeinderat diskutiert werden.
Bei der Fachstrategie liegt der Fokus auf eine nachhaltige Transformation urbaner Räume zu einer klimaneutralen Innenstadt. Bewerkstelligt wird dies durch die Umsetzung der Strom- und Wärmewende mit jährlicher Absenkung der Treibhausgasemissionen.
Zusätzlich erfolgt eine Umgestaltung des Stadtbildes durch weitreichende Begrünung mit dem langfristigen Ziel der Netto-Null-Treibhausgasbilanz bis 2040.
Damit dies gelingt, ist eine umfassende Vernetzung von Akteuren aus Politik, Handwerksbetrieben, Energieversorgungsunternehmen und den Bürgerinnen und Bürgern erforderlich.
Der Schwerpunkt dieses Handlungsfeldes liegt vor allem in der Wärmewende mit dem passenden Werkzeug in Form der kommunalen Wärmeplanung. In diesem Zusammenhang erfolgt auch die Ermittlung und letztendlich Umsetzung geeigneter Wärmenetze.
Darüber hinaus wird der Ausbau erneuerbarer Energien angestrebt, insbesondere der Zubau weiterer Photovoltaik-Anlagen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Stadtbegrünung, idealerweise in Form einer Schwammstadt, mit dem das Themengebiet Klimawandelanpassung abgedeckt werden kann.
Bisheriger Prozess
Geplante Termine
Prioritäre Maßnahmen und Schlüsselprojekte werden im Laufe des Prozesses erarbeitet und dem Gemeinderat vorgelegt.
Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit werden gesellschaftliche Makrotrends – sogenannte Trendmoleküle - anschaulich und öffentlichkeitswirksam aufbereitet und in den Zukunftsdialog und die Ausarbeitung einer integrierten Innenstadtstrategie eingebracht:
Die Trendmoleküle wurden im Projekt "Die Stadt von übermorgen" von Urbanista und Futur A erarbeitet und in verschiedenen Modellkommunen erprobt. Das Projekt wurde vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Auftrag des "Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) durchgeführt und in folgender Publikation veröffentlicht:
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (Hrsg.) (2022):
Die Stadt von übermorgen. Zukunftsdiskurse und Arbeitsmaterialien.
Bonn. ISBN 978-3-98655-007-3