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Historische Leonberger Altstadt © Vilja Staudt
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15.04.2025

Leonberg setzt ein Zeichen gegen Diskriminierung

Die Stadt Leonberg hat sich mit drei Beiträgen an den Internationalen Wochen gegen Rassismus unter dem Motto "Menschenwürde schützen" beteiligt. Alle Veranstaltungen haben wieder einmal gezeigt: Antidiskriminierung ist möglich, wenn sich Menschen füreinander einsetzen und stark machen. 

Über Erfahrungen und Erfolge von Integration sprachen Migrantinnen und Migranten am 6. April.

Über Erfahrungen und Erfolge von Integration sprachen Migrantinnen und Migranten am 6. April.  | © Christina Bradstasch

 

Lesung für ein buntes Miteinander

Einen Überraschungserfolg bot die Lesung für ein buntes Miteinander am Mittwoch, 26. März, im Café am Bücherhäusle. Bis auf den letzten Platz war die Veranstaltung besetzt, dem Publikum lasen Ingrid Leidereiter, Wiebke Hebold und Margareta Mühlbeyer Kurzgeschichten, Parabeln und Gedichte vor.
Im ersten Block der Lesung ging es um die Schönheit der bunten Vielfalt, die überall zu finden ist – erst recht im Miteinander. Der zweite Block ließ mit dem Motto "Heimat in der Fremde" alte Erinnerungen und verborgene Gefühle aufbrechen. Im dritten Block ging es um Perspektivwechsel.
Während der Pausen kamen bei Kaffee und Kuchen die Gäste in angeregte Gespräche. Die Gesichtsausdrücke des Publikums sprachen deutlich aus, was sich die Veranstalter erhofft hatten: Dass es tatsächlich gelungen ist, zu inspirieren, zum Nachdenken anzuregen und Hoffnung zu wecken. Wie bunte Bonbons verpackte Aphorismen zum Mitnehmen sorgten dafür, dass auch über die Lesung hinaus kleine Zeichen für mehr Menschenwürde gesetzt und weiter verschenkt werden konnten.

Dialog zur Integration: Erfolgsstories!?

Dass Integration nicht kompliziert sein muss und auch konfliktfrei ablaufen kann, zeigte der Internationale Rat mit dem "Dialog zur Integration: Erfolgsstories!?" am Sonntag, 6. April, im Bürgerzentrum Stadtmitte.
Den Auftakt boten die Grußworte der Amtsleitung Anke Wagner vom Amt für Jugend, Familie und Schule und der Sprecherin des Internationalen Rats, Sandra Fink. Wie ein eingespieltes Team wirkten Xuan Li vom Internationalen Rat und die Integrationsbeauftragte Wiebke Hebold, die mit der richtigen Dosis aus Fingerspitzengefühl und Humor gemeinsam durch die gut besuchte Veranstaltung führten.

Ziel des Events war es, Mut zu machen, aufeinander zu zugehen und durch persönliche Erfahrungen und Tipps zu zeigen, dass eine lebendige Integration gelingen kann. In der ersten Runde berichteten drei Menschen unterschiedlichen Alters und Herkunft, alle in Deutschland geboren, über ihre Erfahrungen, Begegnungen und Kipppunkte, die ihnen zu ihrer persönlichen Erfolgsstory verholfen haben.

Da ist etwa Theo mit griechischen Wurzeln, der sich von der Hauptschule bis zum Testpiloten bei der Lufthansa durchgekämpft hat, viele Länder bereist und dabei immer wieder festgestellt hat, dass Deutschland seine Heimat ist. Die Schülerin Eha berichtet über die täglich erlebte Ungleichheit, obwohl sie doch in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, die sich mehr Offenheit und Respekt wünscht und sich für mehr Aufklärung im Jugendausschuss engagiert.
Für die zweite Gesprächsrunde meldeten sich überraschend viele Menschen aus dem Publikum, die erst seit wenigen Jahren in Deutschland leben. So brachten Tamana aus Afghanistan, die mit ihrer Familie im Hoffnungshaus lebt und Turfa das Publikum zugleich zum Lachen und Staunen mit ihren Erlebnissen.

Auch die junge Fiha mit Wurzeln in Bangladesch zog alle Zuhörer in ihren Bann. So wurde am Ende nicht nur Mut gemacht, sondern auch Mut bewiesen.

Eine Bilderausstellung mit dem Titel "Migrantentalente" umrahmte die Veranstaltung. Mehr als 40 Kinder sowie die beiden Künstler Alla Zamula und Pavel Mitkov wandelten ihre Emotionen in Farbe. Dr. Mariya Laykova kuratierte und organisierte die Ausstellung. Karin Link von der Hoffnungsträgerstiftung erklärte Interessierten das Erfolgskonzept der Hoffnungshäuser und die Equalitygruppe des Jugendausschusses sorgte mit Plakaten und Faktenchecks für neue Aha-Momente. 

Aktion „Was bewegt Familien“ in der Familienbildungsstätte

Während der Internationalen Wochen gegen Rassismus wurden zwei Wochen lang beschreibbare Wände in der Familienbildungsstätte aufgestellt mit der Bitte um Ergänzung der Sätze. Die dort geäußerten Wünsche der Kinder, Jugendlichen und Eltern werden nun in neue Projekte fließen, die zum Ziel haben, Leonberger Familien darin zu bestärken, gehört, gesehen und fair behandelt zu werden. Hierzu fand bereits ein erster Austausch zwischen der Familienbildungsstätte und der Stadt Leonberg statt. 

Respektvoller Umgang miteinander

In allen drei Veranstaltungen wurde deutlich, wie wichtig ein respektvoller Umgang ist: Sich stark machen für mehr Miteinander und weniger Gegeneinander. Alle Personen, egal welcher Herkunft, Hautfarbe oder Religion fühlen sich wohler, wenn sie gehört und gesehen werden und wenn fair und offen miteinander umgegangen wird.

Auch im nächsten Jahr wird Leonberg wieder ein Zeichen setzen.
Wer nun selbst mit seiner Idee mitwirken möchte, kann sich an die Integrationsbeauftragte Wiebke Hebold unter w.hebold@leonberg.de wenden.


 

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